Das Saterland im Nordwesten von Garrel: Einzigartiges Naturerlebnis mit eigener Sprache für Radler, Skipper und alle anderen — Ein Beitrag von Alexander Peters

Alexander Peters
3 min readMay 11, 2021

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Von Alexander Peters

Wie schon häufiger in der Vergangenheit starten wir auch dieses Mal wieder in einem meiner Lieblingsorte zum Entschleunigen, in Garrel. In zurückliegenden Beiträgen habe ich Ihnen schon manches über den Ort und seine Umgebung beschrieben. Heute möchte ich Sie mitnehmen in eine ganz besondere Kulturlandschaft nordwestlich von Garrel, ins Saterland.

Geheimtipp Saterland: Mit Boot und Rad durch uralte Moorlandschaften

Das Saterland liegt in einem großen Moorgebiet in einem Dreieck zwischen Oldenburg, Papenburg und meinem Lieblingsörtchen Garrel. Dieses Moorland mit seinen Fehn-Dörfern ist nicht nur eine uralte Landschaft mit einem ganz besonderen Charme, einzigartiger Flora und Fauna und einem Lichtspiel, das seines Gleichen sucht. Seine Bewohner sind zugleich die kleinste anerkannte Sprachminderheit in Deutschland, also die kleinste Bevölkerungsgruppe mit einer eigenen Sprache: Die Saterfriesen hier sprechen eben Saterfriesisch, eine eigene niederdeutsche Sprache, die als Kulturgut geschützt ist und deren Erhalt so gut es geht gefördert wird. Viele Schilder hier im Saterland sind zweisprachig beschriftet und auch in vielen Behörden können die Bürgerinnen und Bürger ihre Anliegen in Saterfriesisch klären. Doch diese Gegend kann nicht nur sprachlich überzeugen — die unvergleichliche Landschaft des Moores und der Fehn, die Kulturgeschichte der Region und ihr immenser Reichtum an Wasserflächen und -straßen schafft einen sehr hohen Freizeitwert. Vor allem Radfreunde und Wassersportler zieht es hierher, obwohl die Gegend außerhalb Norddeutschlands noch häufig den Status des Geheimtipps hat. Der Tourismusverein Erholungsgebiet Barßel-Saterland e.V. bietet auf seiner Website die Möglichkeit, Radtouren anhand einer Knotenpunktkarte selbst zu planen. Und auch für die immer zahlreicheren Bootstouristen gibt es hier perfekte Bedingungen und eine hervorragende Infrastruktur. Und wer den Sportbootführerschein erst erwerben möchte, wendet sich an eine der zwei Sportbootschulen in Strücklingen oder Tange.

Hier kann man die Nordsee schon riechen und schmecken — bis zu 1 Meter Tide im Saterland

Sie brauchen allerdings keinen Bootsführerschein, um hier im Saterland, nordöstlich von Garrel, mit dem Schiff oder dem Boot unterwegs zu sein. Mit der MS Spitzhörn, einem Ausflugsschiff, können Gäste ganz bequem vom Sonnendeck aus die Gewässer im Saterland entdecken. Der Fahrplan der MS Spitzhörn ist übrigens tideabhängig — Sie haben richtig gelesen: Der Wechsel von Ebbe und Flut bestimmt auch hier im Binnenland hinter der Küste die Wasserstände und den Schiffsverkehr. Wer es historischer mag, der fragt beim Verein „Angela von Barßel e.V.“ an, wann Fahrten mit der historischen Tjalk Angela angeboten werden. Die Tjalk ist ein historisch sehr gängiger Schiffstyp in der früheren friesisch-emsländisch-oldenburgischen Küsten- und Kanalschifffahrt im 19. Jahrhundert. Die Tjalk Angela wurde 1896 im niederländischen Staadskanaal gebaut und seit den 80er Jahren stetig und gründlich saniert und instandgesetzt. Seit 2008 ist sie im niedersächsischen Verzeichnis der Kulturdenkmale als bewegliches Denkmal verzeichnet. Der Verein „Angela von Barßel e.V.“ bietet regelmäßig Ausfahrten mit diesem wunderschönen historischen Schiff an — ein einmaliges Erlebnis.

Entdecken Sie eine ganz besondere Landschaft mitten in Norddeutschland nordwestlich von Garrel

Und weil die Fangemeinde dieser Landschaft stetig weiter wächst, werden seit Jahren auch ständig neue Angebote geschaffen. Gäste finden Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel vor. Wer mag, kann sogar ein Hausboot mieten und darauf übernachten. Ich hingegen fahre am Abend immer wieder zurück in mein geliebtes Garrel. Aber ich lade Sie herzlich ein, das Saterland zu erkunden — Sie werden begeistert sein, ganz egal wo Sie übernachten.

Ihr Alexander Peters

Über Alexander Peters

Mein Name ist Alexander Peters, ich komme aus Hagen. Auf dieser Seite möchte ich Ihnen Orte zur Entschleunigung näherbringen, zum Beispiel Garrel, Kranenburg, Bissendorf oder Hagen. Die Zeiten sind turbulent, darum ist es umso wichtiger, den Blick für das eigene Wohlbefinden und die Schönheit der Welt nicht zu verlieren. In unregelmäßigen Abständen nehme ich Sie hier mit zu Zielen, an denen ich etwas finden konnte, das mit enorm wichtig geworden ist: Entschleunigung.

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